What have Stonehenge, the Magna Carta and the oldest functioning clock in common? We’ve all seen them today! 😉


 

Stonehenge ist der wohl berühmteste Steinkreis der Welt! Die neolithische Formation gehört seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er liegt etwas nördlich der Stadt Salisbury, die 30-40 Minuten Zugfahrt von Southampton entfernt ist. Frühmorgens machen wir uns auf, um Stonehenge mit unseren eigenen Augen zu sehen. Von Salisbury nehmen wir einen Tourbus, in dem uns schon während der Fahrt Informationen zu Stonehenge geliefert werden.

Ab ca. 3’100 v. Chr und über einen Zeitraum von gut 1’500 Jahren hinweg wurde Stonehenge genutzt und erweitert.

  • Die erste Etappe umfasst eine kreisförmige Grabenanlage mit einem Durchmesser von 110 Metern. Es wurden Knochen von Tieren, aber auch Teile von Waffen und Werkzeugen gefunden. Ausserhalb des Kreises wurden mehr als 50 Gruben angelegt (die nach ihrem Entdecker bezeichneten “Aubrey Holes”), in die möglicherweise Steine oder Baumstämme eingelegt wurden. 
  • Während der zweiten Etappe wurde weitere Löcher für Holzpfosten innerhalb des ringförmigen Grabens in den Boden gebohrt. Die Aubrey Holes wurden zudem als Begräbnisstätten verwendet. 
  • Die dritte Etappe führt zur heutigen Struktur. Holzpfosten wurden durch Steine ersetzt, wovon die wenigsten bis heute erhalten sind. Es wird vermutet, dass einst bis zu 80 Steine in zwei grossen Kreisen aufgerichtet waren. Verschiedene Gesteine wurden dafür verwendet, auch solche, die eigentlich vor Ort nicht vorkommen. Der Blaustein beispielsweise stammt aus dem weit entfernten Wales. Lange wurde gerätselt wie und warum die Steine hierher gebracht worden waren. Heute wird angenommen, dass die Steinbrocken per Gletscher in diese Gegend transportiert wurden.

 

Vieles ist heute, dank Ausgrabungen, über Stonehenge bekannt. Doch vieles gibt noch immer Rätsel auf. Auch der Grund für die spezielle Achsen-Ausrichtung zur Sonne am kürzesten und zum längsten Tag ist nicht vollständig geklärt. Das macht wohl auch ein Teil der mystischen Attraktivität aus, die Stonehenge umgibt. Die Besucherströme sind enorm und seit den 1970ger Jahre ist Stonehenge abgesperrt. Das zum Schutz der Besucher und zum Schutz des Steinkreises. Heute besuchen jährlich über 800’000 Touristen den Ort.

Stonehenge
Viele der Steine liegen am Boden
Nicht nur Steine reihen sich aneinander, auch Touristen

 

Nachdem wir uns kurz im Besucherzentrum aufgewärmt haben, fahren wir  zurück nach Salisbury. Eine liebliche Landschaft, mit Backstein-Häuschen, schönen grossen Bäumen und Schafen begleiten uns auf der Fahrt. Auch Salisbury überzeugt mit seiner charmanten mittelalterlichen Altstadt. Die Stadt war im 2ten Weltkrieg unversehrt geblieben, weil die Kathedrale von Salisbury den Deutschen als Orientierungspunkt für die Luftangriffe diente. 

Fachwerkhäuser aus dem 17./18. Jahrhundert
Die Innenstadt von Salisbury

 

Auch die Kathedrale ist mehr als sehenswert. Sie stammt aus dem 13 Jh. und wurde im früh-englischen Gotikstil gebaut. Der Turm ist mit 123 m der höchste Kirchenturm Englands.

Die Kathedrale von Salisbury
Die Fassade ist prachtvoll verziert
Auch von innen ist die Architektur beeindruckend
Der Brunnen ist schön platziert und die Oberfläche des Wassers gleicht einem Spiegel

 

In der Kathedrale ist übrigens die älteste noch funktionierende Kirchturmuhr zu finden. Die Uhr wurde 1386 gebaut und befand sich bis 1792 im freistehenden Glockenturm der Kathedrale. Als dieser abgerissen wurde, kam die Uhr in den Turm der Kathedrale, wo sie bis ins Jahr 1884 jede Stunde eine Glocke erklingen liess. Danach wurde sie abmontiert, eingelagert und vergessen. 1929 wurde sie zufällig auf einem der Dachböden des Doms wiederentdeckt. Wie wurde repariert und restauriert.

Diese Uhr stammt aus dem Jahr 1386 eine, wenn nicht die älteste Uhr der Welt

 

Ein weiterer historischer Schatz verbirgt sich hinter den Mauern der Kathedrale: Ein Original der Magna Carta! 

Die in England im Jahr 1215 unterzeichnete Magna Charta schuf wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung von Parlament, Demokratie und Menschenrechten. Zu dieser Zeit war Johann Ohneland König von England. Auf der anderen Seite stand der revoltierende Adel, der mehr politische Mitspracherechte forderte. Nach einem verlustreichen Krieg in Frankreich und einem ausgebrochenen Bürgerkrieg musste der König schließlich einlenken. Mit dem Dokument Magna Charta war der König nun durch den politischen Einfluss des Adels eingeschränkt. Es war der Beginn des britischen Parlamentarismus. Bis heute haben 4 Abschriften dieser Vereinbarung überlebt, wobei diejenige in Salisbury die best erhaltene ist.

Das ist Hochpräzisionsarbeit
Nur 4 von ursprünglich wohl 40 Abschriften sind erhalten geblieben

 

Was für ein interessanter Tag! Von einem Steinkreis, der 2000 Jahre älter als die Akropolis ist, über eine charmante Mittelalterstadt bis hin zu einer beeindruckenden Kathedrale, welche die älteste funktionierende Uhr und ein fundamentales Dokument zur Demokratie beherbergt… wow!