The railway from Moscow to Kazan was opened in 1893, is about 800 km long and takes about 12 hours. Shortly before arriving in Kazan you cross the river Volga – an impressive sight.
Auf dem Weg nach Kasan
Für unsere erste Übernachtfahrt von Moskau nach Kasan haben wir einen Schlafwagen in der 3. Klasse mit dem niedrigsten Komfortlevel gebucht. Es war toll 🙂
Mit ca. 50 km/h schaukelt man durch die weiten Landstriche. Jeder Waggon hat eine Zugbegleiterin, 52 Schlafplätze, 1 Toilette und 1 Steckdose. 4 Schlafplätze liegen quer zur Fahrtrichtung und zwei entlang dem Gang. Der untere Schlafplatz der beiden an der Gangseite lässt sich zu einem Tisch mit 2 Sitzen umfunktionieren.
Die Zugbegleiterin verteilt die Bettwäsche, mit der man die vorhanden Kissen und eingerollten Matratzen überzieht. Die Bettwäsche ist tiptop sauber und die Liegen überraschend bequem.
Klar, die Toilette ist ein Engpass. Aber dank der disziplinierten russischen Art gibt es auch hier kein Gedrängel und die Zugbegleiterin kümmert sich laufend um den Zustand. Sie kümmert sich zudem um die Befeuerung des kleinen Kohleofens, mit dem ständig heisses Wasser für die Reisenden bereit gestellt wird.
Hält der Zug an einem Bahnhof an, werden die Türen zugleich von Leuten umzingelt, die den Reisenden etwas verkaufen wollen: Seien das Früchte, Plüsch-Tiere oder meterhohe Vasen.
In der 3. Klasse reist die lokale Bevölkerung. So haben wir Sergeï, Alexandreï, Daniu und Aline kennen gelernt. Kommunikation war alles andere als einfach, aber mit ihren einzelnen Wörtern in Englisch, Gestik, und Bilder auf dem Smartphone haben wir uns doch etwas austauschen können.
Wir haben verstanden, dass Sergeï eigentlich an der Grenze zu Kasachstan lebt, aber in Moskau in einem Kraftwerk arbeitet, da es ausserhalb der Grossstädte kaum Arbeit gibt. So arbeitet er 2 Monate in Moskau, nimmt dann eine Reise von 2 Tagen auf sich, damit er 10 Tage bei seiner Frau und kleinen Tochter sein kann, bevor er wieder nach Moskau reist. Etwas traurig sagt er: “Das ist halt so”.
Erstaunt hat uns einmal mehr die russische Art. Unsere Banknachbarn haben ihr Essen mit uns geteilt, waren interessiert wohin wir gehen und haben uns russischen Balsam geschenkt: Kräutertinktur zur Stärkung der Abwehrkräfte – Ideal um unseren Erkältungen den Rest zu geben.