New Zealand Van Trip – Day 27 – Cable Bay to Alfred Stream Reserve


 

Auf dem kleinen Campingplatz an der Cable Bay verbringen wir eine ruhige Nacht… nur die Wekas schleichen um die Campervans herum, um zu schauen, ob sie nicht etwas Essbares ergattern können. Bei uns haben sie keinen Erfolg, jedoch scheint unser Nachbar am Morgen für einen Moment unachtsam gewesen zu sein. Plötzlich rennt nämlich ein Weka mit einem Päckchen Toastbrot im Schnabel an uns vorbei! Das Päckchen ist fast so gross wie er selbst und als er versucht das Päckchen in verschiedenen Winkeln durch den Maschendrahtzaun zu kriegen, können wir uns ein Lachen nicht verkneifen. 😉 Die Nachbarin hat aber die Verfolgung aufgenommen und erwischt das Päckchen, bevor der Plastik in der Landschaft endet. Die Szene erinnert uns stark an die Affen in Malaysia, als sie sich mit unserem Brot auf und davon machten. 😉

Unweit von unserem Campingplatz befindet sich die Cable Bay. Nach dem Frühstück starten wir, um den Hügel zu erklimmen, der uns eine gute Aussicht auf die Cable Bay verspricht. Wie so häufig in Neuseeland wird man auf dem Weg mit ein paar Infotafeln auf Besonderheiten aufmerksam gemacht (einfach super!). Wir lernen, dass hier 1876 das erste Überseekabel in Betrieb ging und Neuseeland mit Australien und dem internationalen Zentrum Sydney verband. Diese Verbindung bedeutete, dass Nachrichten mit Europa nun innert 4 Tagen ausgetauscht werden konnten und nicht mehr 6 Monate wie mit Briefen – ein Meilenstein!

Als wir für unseren Fussmarsch starten herrscht Ebbe. Die Bay füllt sich langsam, während wir immer höher steigen. Als wir oben ankommen, hat sich die Bucht gut gefüllt und wir können den Reflexionen und dem Wolkenspiel auf dem spiegelglatten Wasser zuschauen. Völlig fasziniert, machen wir unzählige Fotos… noch viele mehr, als in der Galerie zu finden sind 😉

Die Bucht rechts füllt sich langsam
Aussicht von oben

 

Um wieder zum Strand zu gelangen gehen wir auf einem anderen Weg quer Feld ein und steil hinab. Pascal ist ja mit seinen langen Beinen immer etwas schneller als ich. Auf einmal verlässt er den kaum sichtbaren Trampelpfad und winkt mich relativ weit ab vom Weg zu sich heran. “Ist da nicht ein Schaf im Zaun? Ich habe da etwas gehört!” Ehrlich gesagt sehe ich nichts, ausser einem vermeintlichen grauen Stein. Um sicher zu gehen, schauen wir uns den Zaun aber von näher an. Und tatsächlich, Pascal hat recht! Eine grau-schwarze Ziege hat sich mit den Hörnern im Zaun verfangen! Durch ihr Zappeln hat sie es irgendwie geschafft ihren Kopf völlig in die Drähte zu weben. Mit einigem Kraftaufwand schieben wir die Ziege näher an den Zaun und drücken ihren Kopf durch die Drahtmaschen. Das Tier muss panisch sein, doch hält sich völlig still. Endlich schaffen wir es und der Kopf ist frei! Die Ziege springt auf und gleich davon! Was für ein Glück die Ziege hatte, dass Pascal so gute Ohren hat und ihr Rufen hörte. Wir haben auf jeden Fall noch ein paar Stunden danach eine Erinnerung an sie: Unsere Hände riechen trotz Waschen nach Geiss 😉

Nach diesem schönen und etwas heroischen Fussmarsch fahren wir weiter und folgen der sich windenden Strassen nach Norden. Hier und da gibt das dichte Gehölz am Strassenrand den Blick auf eine Meerenge frei.

Blick auf die Squally Cove

 

Wir erreichen die Elaine Bucht, wo wir Rast einlegen. 

Elaine Bay

 

Wir haben etwas genug von den vielen Kurven und die schmalen Strassen brauchen mehr Zeit als erwartet. Wir beschliessen etwas Strasse in Richtung Picton gut zu machen und verlassen daher diese Gegend. Von Picton würde übermorgen unsere Fähre zur Nordinsel ablegen. 

Auf einem gratis Campingplatz im Alfred Stream Reserve verbringen wir die Nacht. Mehr als ein Kiesparkplatz ist es zwar nicht, doch hat es eine Toilette und genügt völlig für eine Nacht.