Vietnam Bike Trip : From Dong Ha to Hue


 

Unsere heutige Etappe soll uns bis nach Hué bringen. Die Wetteraussichten sind eindeutig:

Wetteraussichten

Im strömenden Regen fahren wir von Dong Ha nach Hue. Eigentlich wollten wir den Highway 9 nehmen, der parallel zum Ben Hai Fluss (der Grenze zwischen Nord- und Südvietnam) verläuft. Das Gebiet war stark umkämpft und entlang des Highway 9 sind einige Ruinen von amerikanischen Militärbasen zu sehen. Diese Route verspricht daher interessante Einblicke in die Kriegsvergangenheit und soll auch landschaftlich sehr schön zu sein. Aufgrund des starken Regens, entscheiden wir uns aber auf direkterem Weg nach Hue zu fahren, schade.

Überschwemmung auf dem Weg nach Hue

Durchnässt schaffen wir es nach Hue. Auch die Stadt ist von den schweren Regenfällen gezeichnet. Der Fluss ist so hoch, dass die Brücke zum südlichen Stadtteil überflutet ist. Da, in etwa 50 Meter Entfernung befindet sich zudem unser ersehntes Hostel, wo eine warme Dusche und trockene Handtücher auf uns warten. So nah und doch so fern.

So nah und doch so fern

Zum Glück gibt nicht so weit entfernt eine zweite Brücke über den am Hương Giang die noch passierbar ist. Der Hương Giang bedeutet Parfümfluss… sicherlich ist der Name nicht während der Regenzeit entstanden 😉  Warum der Fluss so heisst ist nicht ganz klar, aber es gibt zwei Varianten: Eine nennt Pollen und Blüten als Grund, die im Frühjahr auf dem Wasser treiben, eine andere führt auf wohlriechenden Edelhölzer zurück, die auf dem Fluss transportiert wurden.

Wir werden im Hostel sehr herzlich begrüsst und erhalten sogar einen willkommens Mango-Saft und süsse Drachenfrüchte. Zwar hätte ich ja gerne gleich das Zimmer bezogen, um meine nassen Sachen loszuwerden, aber so viel Freundlichkeit kann man ja nicht ausschlagen. Etwas später erzählt uns die eine junge Frau, die im Hotel arbeitet, wie gerne sie doch auch reisen möchte, dass ihr Vater sie aber nicht lässt. Obwohl sie finanziell auf eigenen Füssen steht, ist es für sie ohne die Einwilligung ihres Vaters undenkbar auf Reisen zu gehen. Ihr Freund hat den Vater schon zweimal aufgesucht, um ihn für eine kurze Reise nach Japan um Erlaubnis zu bitten und auch sie selbst hat schon zweimal gefragt. Ein drittes mal kann sie nicht, da das Respektlosigkeit gegenüber ihrem Vater bedeuten würde. Sie sagt uns, wenn sie selbst Kinder haben sollte, will sie sie auf eine westliche Art erziehen, damit sie tun können was sie wollen…

In Hue bleiben wir zwei Nächte. Wir bringen unsere Töffs zum Service, der in unserem Miet-Paket inbegriffen ist. Zudem ist Hue kulturell sehr interessant, da sich hier der Sitz der Kaiser der Nguyen Dynastie befand und von 1802 bis 1945 Hauptstadt von Vietnam war. Zwar wurde Hue während des Vietnamkriegs von den US-Amerikanern bombardiert (Schlacht um Hue, eine der blutigsten und längsten Schlachten des Vietnamkrieges) nachdem sie von den Vietcong eingenommen wurde. Die Zitadelle und die kaiserliche Stadt wurden zwar schwer beschädigt, doch sind sie dennoch ein Besuch wert.

Die Zitadelle von Hue von aussen

 

Gebäude innerhalb der königlichen Stadt. Von einigen sind nur noch die Grundrisse zu sehen.

 

Die Zitadelle von innen – Auch hier sind nasse Füsse vorprogrammiert

 

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