New Zealand – Day 6 – From Lake Pukaki to Oamaru


 

Heute Morgen versteckt sich der Mount Cook hinter den Wolken. Eigentlich hatten wir vor, im Gebiet um den Mount Cook eine Wanderung zu machen. Bei diesem Wetter hat das aber wenig Sinn, da wir nichts von den Bergen sehen würden. Daher beschliessen wir Südwärts zu fahren und zwar nach Oamaru. 

Mount Cook bleibt uns heute verborgen

 

Auf dem Weg halten wir bei einem Felsen, bei dem anscheinend Maori Zeichnungen zu sehen sind. Der Weg ist allerdings wegen Steinschlag gesperrt und so vertreten wir uns nur kurz die Beine. Der Felsen ist aber auch so ganz interessant anzuschauen.

Hier soll es Maori Zeichnungen geben

 

Warum wollen wir nach Oamaru? In Oamaru gibt es eine Kolonie von Pinguinen und zwar die kleinsten Pinguine der Welt!

Das Schild ist ernst gemeint 🙂

 

Wenn man Glück hat, soll man blauen Vögel auch auf der Strasse oder allenfalls auf dem Campingplatz sehen. Wenn man aber sicher gehen will, kauft man sich am besten ein Ticket für die Abendvorstellung. In einer Art Open-Air-Theater können Zuschauer die blauen Zwergpinguine beobachten, wenn sie abends nach Hause kommen. Da ich mich schon bis alle Nacht hinein, frierend vor dem Campervan vergebens auf Pinguine warten sah, haben wir die sichere Variante gewählt. Zwar gehen die Meinungen über die Art und Weise der Veranstaltung auseinander, aber wir geben ihr eine Chance.

Tribüne und Seelöwe

 

Bis der offizielle Teil beginnt, unterhalten uns ein paar Seelöwen in ihrer entspannten, zufriedenen Art. Sie lassen sich ganz und gar nicht stören, sondern wälzen und rollen sich genüsslich auf dem Boden herum.

Da juckt es an der Schnauze

 

Eine Kommentatorin führt durch den Abend und ermahnt die Zuschauer keine Videos oder Fotos zu machen. Blitzlicht kann die Augen der Pinguine schädigen und auch bezüglich Lärm sollen sie so wenig wie möglich gestört werden. Der Platz vor der Tribüne ist zwar beleuchtet, aber mit speziellem Licht, das die Pinguine nicht gut sehen. Damit auch sicher alle verstehen, wie man sich zu verhalten hat, ist eine Englisch und eine Mandarin sprechende Kommentatorin vor Ort. Sie geben uns interessante Informationen bis die ersten Pinguine die Küste erreichen.

Diese kleinen blauen Vögel werden gewöhnlich 35 bis 40 Zentimeter gross und wiegen etwa ein Kilogramm. Tagsüber gehen sie auf die Jagd und legen dafür bis zu 50 km zurück. Sie tauchen zudem bis zu 70 Meter tief. Sie nesten in Erdhöhlen, unter Wurzeln und in Felsspalten. Abends nach Sonnenuntergang kommen sie nach Hause zum Nest, um die Jungen zu füttern. Auf See sind sie Beute von Haien und Seebären, aber an Land hatten sie ursprünglich keine natürlichen Feinde. Mit der Ankunft der Europäer wurden aber zahlreiche Tiere eingeschleppt, die sich an den Eiern der Pinguine vergehen. Überall um Neuseeland gibt es darum Schutzbemühungen. Hier in Oamaru ist das Areal um die Kolonie abgeriegelt, um die Eier zu schützen. Somit ist die Kolonie in den letzten 30 Jahren von 190 Brutpaaren auf fast 300 angestiegen. Ein toller Erfolg!

Kurz nach dem Eindunkeln ist es dann so weit! Der erste kleine blaue Pinguin hüpft den steinigen Hang hinauf. Er wartet auf den Rest seiner Gruppe bis etwa 20 Tiere an der Tribüne vorbei zu ihren Nestern rennen! Das Spektakel geht etwa 1,5 Stunden, wobei immer wieder kleinere Gruppen an uns vorbei huschen. Insgesamt sehen wir diesen Abend 60 Tiere nach Hause kommen. 

Ein Foto vom Foto, wie die Pinguine Heim kommen

 

Für mich war es ganz besonders Pinguine zu sehen und diese kleinen blauen sind besonders süss. 🙂 Obwohl das ganze an ein Spektakel erinnert und die Tribünen etwas seltsam anmuten, fand ich die Veranstaltung gegenüber den Pinguinen doch respektvoll durchgeführt. Einzig, dass die Pinguine mittels Barrieren nahe an der Premiumtribüne vorbei geschleust werden, war mir etwas zu fest eingegriffen. Jedoch, ist mit der Show die Anwesenheit der Besucher zeitlich begrenzt, die Tiere kommen aber die ganze Nacht hindurch nach Hause und sind so für den Rest der Nacht wirklich ungestört. Und trotz der Zuschauer sind sie hier wahrscheinlich sogar ungestörter als ausserhalb, wo sie mit Passanten, Hunden und Autos konfrontiert sind.

Auf dem Weg zum Campingplatz haben wir dann tatsächlich noch einen Pinguin gesehen, wie er die Strasse überquert. Das Schild “Penguin Crossing” ist also absolut ernst gemeint! 🙂 Wir haben jedenfalls am nächsten Morgen ganz genau unters Auto gekuckt, bevor wir losgefahren sind, ob sich da nicht ein kleiner Blauer versteckt! 🙂