The Li River cruise from Guilin to Yangshuo takes four hours and carries us through stunning karst Peaks, green bamboo forests and idyllic river sceneries. 


 

In der Touristenfalle

Eigentlich wollten wir ja nur ein Transportmittel nach Xingping. Wahrscheinlich ein Missverständnis im Hostel hat uns eine Fahrt auf einem Touristenboot nach Yangshuo eingebracht. So kam es, dass wir plötzlich, mit einem Tier-Sticker beklebt, einer Reiseführerin mit Mikrofon und Fähnchen folgten.. eine Szene vor der wir bisher immer geflohen sind!

Immer schön der Fahne nach

 

Im Shuttle Bus zum Schiffsterminal hat uns die Reiseführerin einige Informationen gegeben. Beispielsweise erfahren wir, dass der Name Guilin “Stadt des Duftblütenwalds” bedeutet und sich auf die grosse Anzahl von Osmanthus-Bäumen in der Stadt bezieht. Aus den Blüten wird auch Parfum hergestellt, das sehr gut riecht und sehr vielfältig eingesetzt werden kann. Ah, und “zufällig” hat die Reiseführerin auch Täschchen mit vier verschiedenen Osmanthus Parfums dabei, natürlich zu einem sehr guten Preis 😉

Osmanthus-Parfum Werbung im Bus

 

Wir erreichen den Bootsterminal und suchen unter den vielen Booten das unsrige. Da ist es schon hilfreich, eine Reiseführerin dabei zu haben. 

Zu den Booten!

 

In einer Boots-Karawane durch wunderschöne Karst-Fluss-Landschaft

Und los geht es! In einer langen Boots-Karawane bewegen wir uns langsam auf dem schönsten Abschnitt des Li Flusses hinab. Der Fluss windet sich friedlich an unzähligen Karstfelsen vorbei und ist gesäumt von dichten Bambuswäldern. Wasserbüffel, Enten, Ziegen und Plastiksammler ziehen an uns vorbei. Hie und da kommt aus dem Lautsprecher eine Erklärung zu den Felsformen, jedoch klingt für uns auch das Englisch wie Chinesisch. Zu unsrem Glück hat das Boot einen Zugang aufs Dach! So können wir scheibenlos, mit dem Fahrtwind in der Nase und bei Sonnenschein die Aussicht geniessen.

Karstlandschaft am Li Fluss

 

Wasserbüffel am Ufer

 

Fischen mit Kormoranen

Bambusflosse sind das traditionelle Fortbewegungsmittel auf dem Li Fluss. Heutzutage sind sie allerdings aus Plastik und oft motorisiert. Ebenfalls ist die Kormoranfischerei ein traditionelles Kulturgut. Beim Fischen mit Kormoranen, werden zahme Kormorane eingesetzt, die nach den Fischen tauchen und sie dem Fischer zum Boot bringen. Ganz freiwillig ist das zwar nicht. Durch Ringe oder Schnüre am Hals werden die Vögel daran gehindert, grössere Beute zu verschlucken. 

Anscheinend wurde schon beobachtet, dass Kormorane bis zu 150 Fische pro Stunde fangen. Das Trainieren der Vögel ist recht aufwendig und dauert sieben bis acht Monate. Die Kormorane werden an den Halsring angewöhnt, sie lernen auf dem Rand des Flosses zu sitzen und auf Kommando zu fischen, sowie die Beute zum Boot zu bringen und dem Fischer zu überlassen. Handaufgezogene Kormorane sind stark auf ihre Bezugsperson ausgerichtet und dürfen sich meist frei bewegen. Wildfänge oder von Züchtern gekaufte Exemplare werden gewöhnlich mit einer Schnur am Bein an der Flucht gehindert. Dafür sollen anscheinend Kormorane in Gefangenschaft deutlich älter werden als frei lebende.

Zwar sehen wir das Fischen nicht, doch kommen wir hie und da an einem Floss mit Kormoranen vorbei.

Kormorane auf modernem Bambusfloss

 

Vorlage der 20 Yuan Note 

Auf der chinesischen 20 Yuan Note ist ei­ne Karst­land­schaft und ei­n ruhiger Fluss im Vor­der­grund ab­ge­bil­det. Steil ra­gen die Fel­sen aus dem Was­ser em­por. Dichter Bam­bus wächst am Ufer und ein Fi­scher treibt auf seinem Bambusfloss im Wasser… das kommt uns doch bekannt vor! Tatsächlich kommen wir am Ort, der als Vorlage für die Note diente, vorbei.

Karstlandschaft auf der 20 Yuan Note

 

Ankunft in Yangshuo

Wir legen in Yangshuo an und landen mitten im Rummel! Es wollen so viele Boote gleichzeitig anlegen, dass wir sogar ein anderes rammen und dessen Geländer am Heck zertrümmern. 

Im Moment ist Yangshuo nur eine Transitstadt für uns. Wir wollen weiter nach Xingping, das etwas kleiner und überschaubarer sein soll. Nun heisst es für uns den Taxifahrer zu finden, der versteht, dass wir zum Busbahnhof wollen und uns nicht mit überteuertem Preis übers Ohr hauen will. Wer von ihnen wird es wohl sein….?

Touristen und Taxifahrer in Yangshuo