Hanoi is the capital of the Socialist Republic of Vietnam and the country’s second largest city by population. The population counts almost 8 million people. Hanoi served as the capital of French Indochina from 1902 to 1954. From 1954 to 1976, it was the capital of North Vietnam, and it became the capital of a reunified Vietnam in 1976, after the North’s victory in the Vietnam War.


 

In den frühen Morgenstunden kommen wir mit dem Zug in Hanoi an. Der Bahnhof besteht aus zwei Gleisen und gleicht allem andere als einem Bahnhof einer Millionenstadt. Da er zudem recht ausserhalb liegt, nehmen wir ein Taxi ins Altstadtviertel, wo sich unser Hostel befindet. Allerdings ist es 5 Uhr morgens. Also, etwas zu früh für den Check-In. So setzten wir uns am Hoan-Kiem-See auf eine Bank und warten, bis eines der vielen Kaffees öffnet. Alleine sind wir aber bei Weitem nicht. Rund um den See betätigen sich Jung und Alt sportlich und nehmen als Hilfsmittel für ihre Übungen was gerade da ist: Bänke für ihre Liegestützen und Rumpfbeugen, Bäume zum Dehnen. Es wird gerannt, getanzt, Tai Chi geübt, gedehnt, gefischt und geplaudert .

Fischen in aller Frühe

 

Altstadt

Anscheinend gibt es in der Altstadt 36 Gassen (Mein Orientierungssinn kann das weder bestreiten, noch bestätigen 😉 ). Der Name jeder Gasse ist nach einer Ware benannt. Beispielsweise gibt es die Hang-Giay-Strasse die Schuhwaren-Strasse, die Hang-Bac-Strasse die Silberwaren-Strasse oder die Hang-Tre-Strasse, die Bambuswarenstrasse. Eigentlich müssten die Strassen aber umbenennt werden, denn in den meisten Strassen werden heutzutage vor allem Souvenirs für Touristen verkauft.

Souvenirladen in Hanoi

Die Altstadt ist sehr lebendig. Gefühlt fliessen tausende von Roller und kleine Motorräder durch die Strassen und Gassen. Und tatsächlich fliesst der Verkehr, solange es nur Motorräder sind. Sobald ein Auto auftaucht, gibt es Stau. Auch die Trottoirs gehören zum Alltagsleben. Entweder zum Parken der Zweiräder oder zum Kochen und Essen. Überall gibt es kleine “mobile Garküchen” bestehend aus einem Kocher, ev. einem Tischchen (10 cm über dem Boden) mit den Zutaten und kleinen Plastikstühlen drum herum. Besonders am Morgen zum Frühstück sind alle Stühle besetzt und es wird vietnamesische Nudelsuppe “Pho” geschlürft. Platz zum Gehen gibt es auf den Gehsteigen kaum, dafür kann man ja aber auch die Strasse benutzen. Die Motorräder finden ihren Weg schon um einen herum. 😉

Kreuzung in der Altstadt bei wenig Verkehr

 

Nicht nur auf den Strassen herrscht ein organisiertes Chaos auch die elektrischen Leitungen erinnern an Geduldspiele. Pascal hatte sich beim letzten Besuch in Hanoi ein entsprechendes T-Shirt gekauft 🙂

Vietnam Telekom T-Shirt und Original

 

Long Bien-Brücke

Unweit von der Altstadt befindet sich die  Long Bien-Brücke, die über dem Roten Fluss führt. Sie wurde 1898 während der Kolonialherrschaft der Franzosen gebaut und wurde von Gustave Eiffel entworfen. Die fast zwei Kilometer lange Brücke war damals die längste Brücke in Indochina. Nach 20 Jahren wurde die Brücke auf beiden Seiten um je drei Meter ausgebaut. Davon zwei Meter für den Personalverkehr und ein Meter für die Fussgänger. Auch Wagen, die von Nutztieren gezogen wurden, waren zugelassen.

Auf der Long-Bien Brücke

Während des Vietnamkriegs war eine Kanone auf der Brücke installiert, um US-Flugzeuge abzuschiessen. Das gelang auch mehrmals, wie die Ausstellung im “Hanoi Hilton” zeigt.

 

Maison Centrale oder Hanoi Hilton

“Hanoi Hilton” ist eine ironische Bezeichnung amerikanischer Kriegsgefangener für das Hỏa-Lò-Gefängnis (auch Maison Centrale)  in Hanoi. Erbaut wurde das Gefängnis 1896 von den Franzosen, um vietnamesische Widerstandskämpfer zu inhaftieren. Die kleinen Zellen sind eng, dunkel und feucht. In den grossen Zellen wird demonstriert, wie die Menschen reihenweise mit Fussfesseln aneinander gebunden waren. Mehrmals in der Geschichte des Gefängnisses gelang es bis zu Hundert Insassen auf einmal, zu fliehen. Dafür drängten sie sich durch den Abwasserkanal, der uns dafür viel zu klein scheint. Die Gitterstäbe im Kanal konnten sie Dank Hilfe von aussen durchbrechen.  Folterinstrumente, Briefe und andere Schriften der Gefangenen sind ausgestellt. Eine Gedenkstätte soll an die Gräueltaten, aber auch an den ungebrochenen Willen der Widerstandskämpfer erinnern.

Gedenkstätte

Während des Vietnamkriegs diente das Gebäude den Nordvietnamesen als Gefängnis für amerikanische Kriegsgefangene. Will man der Ausstellung glauben, fehlte es den Gefangenen an nichts. Auf den Fotos spielen sie lachend Basketball oder Karten, ziehen Hühner auf, um ihren Speiseplan zu ergänzen oder  feiern mitten in farbenfroher Dekoration besinnliche Weihnachten.

Besonders der letzte Teil der Ausstellung hinterlässt einen propagandistisch gefärbten Nachgeschmack. Es klingt doch etwas zu schön um wahr zu sein, besonders für einen so langen und so blutigen Krieg. 

 

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