We follow the king’s road from Quebec towards Montreal.
Auch diese Nacht hat der Frost nicht gefehlt. Am Morgen sind die farbigen Blätter am Boden mit Zucker überzogen.
Nach einem warmen Frühstück in einem Café in der Nähe, ziehen wir weiter in Richtung Quebec. Diesmal kommen wir von Osten her zur Stadt und so nehmen wir die Fähre über den St. Lorenz Strom in die Altstadt.
In Quebec waren wir ja aber auch schon. Daher halten wir nicht und fahren weiter. Wir nehmen den Chemin du Roy in Angriff, der dem St. Lorenz-Strom folgt. Der Chemin du Roy verbindet Quebec und Repentigny (bei Montreal) und ist 280 km lang.
Die Bauarbeiten für die Strasse begannen 1731 auf Geheiss des Grossen Rats der französischen Kolonie Neufrankreich. 1736 war sie fertiggestellt und war die längste Strasse Amerikas nördlich des Rio Grande. 24-29 Poststationen befanden sich entlang der Strasse und sie war die beste Verbindungsroute im Winter, da auf dem zugefrorenen St. Lorenz-Strom keine Dampfschiffe verkehren konnten. Allerdings verlor der Chemin du Roy an Bedeutung, als Mitte des 19 Jh. die Eisenbahnlinien eröffnet wurden.
Der Chemin du Roy ist heute als Touristenweg ausgeschildert. Entlang der Route sehen wir vor allem sehr viele schmucke Häuser mit weissen Fensterrahmen und zierlichen Terrassen um das Haus. Aber auch an schönen alten Bäumen, Feldern und Landwirtschaftsbetrieben kommen wir vorbei. Gerade sind die Kürbisse Saison und wir halten an einem Laden an der Strasse, wo lokale Produkte verkauft werden. Beim Gemüse greifen wir kräftig zu und auch den Kürbissen können wir nicht widerstehen.
Gegen den Abend erreichen wir Trois Rivières. Der Name der Stadt heisst ja auf Deutsch „Drei Flüsse“ und bezieht sich auf die drei Mündungsarme des Saint-Maurice, der hier in den St. Lorenz-Strom fliesst. Trois-Rivières ist die älteste Industriestadt Kanadas mit dem ersten Eisenwerk, das 1730 eröffnet wurde. Hier wurde Eisen für den Export nach Frankreich hergestellt. Anfangs des 20 Jh. galt die Stadt dann als “Welthauptstadt der Papierindustrie”. Heute sind diese Industrien fast gänzlich verschwunden und die Stadt versucht sich wirtschaftlich neu zu positionieren.
Für die Nacht finden wir ein Plätzchen bei der Basilika Notre-Dame du Cap. Gleich neben der Basilika gibt es einen Camping-Plätzchen gleich am St. Lorenz-Strom, wo Pilger und Reisende eine Übernachtungsmöglichkeit geboten wird. Für eine Spende können wir die Nacht hier verbringen und die sanitären Anlagen der Basilika benutzen. Die Basilika wurde 1954 gebaut, nachdem während 30 Jahren Spenden für den Bau gesammelt wurden. Mit dem kleinen Campingplatz, einem Restaurant, einer Car Haltestelle und einem nicht kleinen Souvenirshop ist das Gotteshaus auf grössere Besuchermassen vorbereitet. Heute, als wir hier sind, ist es allerdings eher ruhig. Die Ruhe wird einzig von den Schiffen, die auf dem St. Lorenz-Strom vorbeiziehen, unterbrochen.
Der roadtrip-timelapse von heute. Es ist besser ihn herunterzuladen und offline anzuschauen, denn die Datei ist sehr gross. Herunterladen kann man ihn hier.