Treffpunkt 5300 Hostel is a cosy small hostel in Puerto Princesa. That’s where we stayed for two weeks, giving a hand in exchange for a bed.


 

Schon vor unserer grossen Reise haben wir uns vorgenommen irgendwo einen Arbeitseinsatz zu leisten. Dafür haben wir uns auf einer Plattform eingeschrieben (workaway), auf der Projekte für Volontäreinsätze zu finden sind. Wir hatten schon einmal in der Mongolei versucht, mit einer Familie mit einer Bäckerei Kontakt herzustellen. Aber leider hatten wir damals keine Antwort erhalten. In den Philippinen wollten wir es nun wieder versuchen. Zwei Wochen vor unserer Abreise aus Vietnam haben wir die Plattform für Projekte in den Philippinen durchkämmt. Tatsächlich gibt es eine Fülle von interessanten Projekten, die von Unterstützung bei Glamping (Glorious Camping) bis hin zu Strandputzete alles abdecken. Schliesslich haben wir uns aber für das Treffpunkt Hostel entschieden, da wir Palawan gut in unsere Reisepläne integrieren konnten und das Hostel für eine erste Arbeitserfahrung gut geeignet schien. Nach einer kurzen Diskussion bezüglich des Zeitpunkts haben wir dann auch eine Zusage erhalten. 

So tauchen wir mit unseren grossen Rucksäcken im Hostel auf, diesmal nicht als Gast. Das Hostel in Puerto Princesa ist mit 20 Betten klein aber fein. Von aussen ist es zwar etwas grau, aber innen ist alles hell und gemütlich.

Treffpunkt Hostel

Schwer beeindruckt waren wir von der Philippina Besitzerin. Kareen, oder Kakay, ist 24 und betreibt neben ihrem Job für Projekte der Deutsche Regierung das Hostel und ein Café. Sie ist wahrlich Multitasking und ein extrem energiegeladener Mensch mit ausgeprägtem Geschäftssinn. Dazu ist sie sehr grosszügig und gut darin Menschen zusammen zu bringen.

Mel, die Hauptangestellte im Hostel, führte uns in alles ein. Die Abläufe und unsere Arbeiten waren einfach: Check In und Check Outs, Putzen, Bettwäsche falten, Betten bereit machen, den Gästen mit Bussen und Touren weiterhelfen. Mich erinnerte alles sehr stark an meine Zeit in der Jugendherberge in Chateau d’Oex. 🙂 Neben den alltäglichen Arbeiten hatten wir auch zwei Spezialprojekte: Ein Raum musste neu gestrichen und der Bambuszaun erneuert werden.

Der Raum muss neu gestrichen werden

 

Der erneuerte Bambuszaun

Ebenfalls waren wir ab der zweiten Woche für das Frühstück zuständig, da Mel über Weihnachten ihre Familie besuchte. Pascal ist nun Chef de Pancakes!

Im Einsatz für das Frühstück

 

Wir waren während 5 Tagen am Stück für Schichten im Hostel eingeteilt. Zwischen den Schichten hatten wir Zeit etwas zu unternehmen. So konnten wir in Puerto Princesa unsere Visa verlängern (zum Glück problemlos) und auch einige der näher gelegenen Strände besuchen. Kakay war bedacht darauf, dass wir neben dem Hostel auch etwas von der Umgebung sehen und hat es uns mit guten Tipps und ihrem Motorrad einfach gemacht. (Siehe Port Barton Island Hoping, Nagtabon Beach, Christmas Day und Underground River)

Da wir die Weihnachtstage im Hostel verbrachten, waren wir über die Feiertage in guter Gesellschaft. Kakay ist eine begnadete Köchin und bereitete Chicken Adobo und Minced pork für das Abendessen vor. Zusammen mit ihr, anderen Volontären (die im Cafe aushalfen) und Gäste im Hostel verbringen wir so einen gemütlichen Weihnachtsabend.

Frohe Weihnachten

Die zwei Wochen im Treffpunkt waren für uns eine gute Erfahrung. Es gab uns die Möglichkeit zwei Wochen an einem Ort zu verbringen und mehr oder weniger geregelten Aufgaben nachzugehen. Zudem war es für uns extrem schön, sich an einem Ort lange genug aufzuhalten, um sich etwas auszukennen. Auch haben wir jeden Tag neue Reisende kennen gelernt und ihre Geschichten gehört. Besonders angenehm war es, während den zwei Typhonen, die zu dieser Zeit über die Philippinen fegten, einen sicheren Hafen zu haben. 

Jedoch ist mir klar geworden, dass diese Art von Volontärarbeit auch Schatten wirft. Beispielsweise hätte der Raum auch von einem lokalen Handwerker gestrichen werden können, der so ein Einkommen gehabt hätte. Als Volontäre tritt man so ungewollt mit der lokalen Bevölkerung in Konkurrenz. Wir hörten zudem von anderen Reisenden, die ähnliches gemacht haben, dass in anderen Ländern eine regelrechte Volontärindustrie aufgebaut wurde, wobei Volontäre z.T. systematisch ausgenutzt werden. Das war bei uns sicher nicht der Fall, aber auch hier kam ein Volontär nach dem anderen, manchmal sogar parallel. Etwas nachdenklich wird man da schon.  

Wir jedenfalls danken Kakay für die gute Erfahrung und die warme Aufnahme im Hostel. Nach zwei Wochen Arbeit sind wir aber wieder bereit zu reisen 🙂